Unsere Orchesterfahrt nach Ataşehir in Istanbul
Am vergangenen Sonntagabend erntete Oliver Drechsel zusammen mit dem Schulorchester Applaus. Dieser galt jedoch nicht nur den Musikern des Otto-Hahn-Gymnasiums, sondern auch dem Jugend-Orchester aus Monheims türkischer Partnerstadt Ataşehir. Das Programm des Abends war das gleiche, welches auch beim alljährlichen Weihnachtskonzert in der Aula am Berliner Ring zu hören war, diesmal jedoch fand es in Istanbul Gehör.
Nach der gemeinsamen Adventswoche, die Umut Kahramann, Baran Aytaç und ihr Jugend-Orchester Ataşehir in Monheim verbrachten, stand nun Anfang Januar der Gegenbesuch an. Somit gab es die tolle Möglichkeit für zehn deutsche SchülerInnen - neben den Orchesterproben mit den türkischen Freunden - gemeinsam mit ihren Lehrern Herrn Drechsel, Herrn Kilburg und Frau Lensing die türkische Metropole näher kennenzulernen.
Besonders angenehm waren die Schiffsfahrten auf dem Bosporus. Ataşehir liegt auf der asiatischen Seite Istanbuls. Um die weltbekannte Blaue Moschee und die Hagia Sophia aus nächster Nähe zu sehen und die angeblich besten Köfte der Stadt einmal zu genießen, mussten wir deshalb auf die europäische Seite wechseln.
Doch auch die Stadtteile in der Umgebung von Ataşehir boten interessante Eindrücke. Einige davon fanden sich in gesammelter Weise auf drei Etagen im Wohnhaus des berühmten türkischen Sängers Barış Manço in Kadikoy. Dieser Mann, der sich in seinem musikalischen Schaffen durch zahlreiche Weltreisen inspirieren ließ, sammelte neben Musik auch Lederjacken, japanische Kimonos und Ritterschwerter.
Natürlich durfte auch die orientalische Küche nicht zu kurz kommen. Verglichen mit unseren deutschen Mahlzeiten waren das türkische Frühstück und Abendbrot überwältigend. Dieser kulinarische Aufwand war nur eine Art des Ausdrucks der Herzlichkeit unserer türkischen Gastfamilien. Ebenso zeigte sich deren Gastfreundschaft in zahlreichen Ausflügen, Denkmalbesichtigungen, Restaurantbesuchen oder Shoppingausflügen, die aufgrund des langen Tagesprogramms auch den späten Abend füllten.
Was niemals fehlte war der türkische Tee. Sowohl beim Empfang beim Bürgermeisters, dem Besuch des Amerikan Koleji und den Aufenthalten im Kulturzentrum, in welchem die Proben und anschließend das Konzert stattfanden, war dieser ein fester Bestandteil.
Um die Überwindung sprachlicher Barrieren und den ein oder anderen Handel auf dem Großen Bazar kümmerte sich Beyza. Auch Herr Altinova, der Monheims Partnerschaft mit Ataşehir durch die türkisch-Tanz-AG des OHGs ins Leben gerufen hat, stand uns hier tatkräftig zur Seite.
Der Konzertabend als Höhepunkt der Woche wurde dann vor vollen Rängen zu einem würdigen Abschluss am Sonntag. Es gab zwar bereits am nächsten Morgen einen traurigen Abschied von unseren türkischen Freunden, Pläne für ein Wiedersehen und Familienurlaube in Istanbul oder Deutschland sind jedoch bereits in Arbeit, ebenso wie der erneute Orchesteraustausch im Winter 2018.
Also auf Wiedersehen, görüşürüz und - um musikalisch zu bleiben - einen Applaus von meiner Seite.
Julius Arens